Den größten numerischen Beitrag für die militärische Verteidigung der Union leisteten die deutschen Einwanderer im Bundesstaat New York. Über 36.000 Soldaten waren hier deutscher Abstammung, wobei fast ein Drittel von ihnen in so genannten „Reindeutschen“ Regimentern diente. Die Aussage über die Existenz von exklusiven deutschen Regimentern in der Unionsarmee, wie sie gewöhnlich in der Geschichtsschreibung des frühen 20. Jahrhunderts immer wieder zu finden war, musste im Verlaufe einer intensiven Geschichtsaufarbeitung etwas relativiert werden. Behauptungen, es hätten während des Bürgerkrieges Regimenter gegeben, die sich nur aus Deutschen zusammensetzten, sind nicht mehr aufrecht zu erhalten. Insbesondere liefert der Bundesstaat New York viele Beispiele dafür, die präpotente Darstellung der Teilnahme der Deutschen in eigenen Regimentern zu entmythologisieren.
Nachweisbar dienten in elf Infanterieregimentern fast ausschließlich deutsche Einwanderer, wobei einige anfangs tatsächlich nur deutsche Namen in ihrer Stammrolle führten.[i] Weiterhin fanden sich unter den 193 Infanterieregimentern, die bis April 1865 in New York gebildet wurden wenigstens fünf Einheiten, die sich überwiegend aus Deutschen zusammensetzten. Bereits vor dem Bürgerkrieg hatten sich einige Milizregimenter gebildet, die im Wesentlichen die Verteidigungsbereitschaft des einzelnen Bundesstaates signalisieren sollten und ihre Ursprünge auf die Gründerzeit der Vereinigten Staaten zurückführen konnten.
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